"Hoho, er kriegt heut nacht ein Kind", heulten die Wilddruden. "Wohl ein Gewitterkind, klein und häßlich, fürwahr, hoho!"....
mehr...... Da böse Geheul der Wilddruden sollte sich freilich nicht bestätigen. Ronja wurde in dieser Nacht geboren, von Lovis, der Frau des Räuberhauptmanns Mattis. Ronja wächst unter Räubern auf und verehrt ihren Vater, liebt ihre ruhige Mutter (den einzigen Menschen, der Macht über Mattis hat), die alten Gesellen wie den weisen Glatzen-Per. Ronja fordert Birk heraus, den widerwärtigen Sohn des arroganten Konkurrenten Borka, der sich frech in der abgespaltenen Hälfte der Mattisburg eingenistet hat, und den Mattis nicht vertreiben kann, wiewohl er es immerzu ankündigt. Als Mattis eine Gelegenheit nutzt, um Borka auf unfaire Art zu besiegen, sabotiert Ronja die Absicht ihres geliebten Vaters. Sie verläßt schließlich die heimatliche Burg - mit Birk zusammen. Zwischen Wilddruden, Graugnomen und seltsamen Wesen, die unten dem Erdboden leben, behaupten sich die beiden heranwachsenden Kinder. Sie sind entschlossen, nie wieder zu ihren heimatlichen Sippen zurückzukehren.
Ein gewaltiger Blitz spaltet die alte Mattisburg in zwei bewohnbare Teile, und dazwischen bleibt ein Graben. Die Räuber um ihr jähzorniges Oberhaupt Mattis können nur eine Hälfte der Burg halten. Die andere Hälfte nimmt ausgerechnet der Erzfeind Borka ein, der überhebliche, streitlustige, widerwärtige Kopf der verfeindeten Borkasippe. Genauso schlimm wie der alte Borka ist sein Sohn Birk, der Sippe von Mattis und seiner Tochter ist er verhaßt wie seine gesamte Räuberschar. Ronja weiß selbst nicht, warum sie Birk nach einem mißlungenen Sprung über den großen Spalt zwischen den Burgteilen vor dem Absturz gerettet hat.
Ronja Räubertochter ist ein fantastisches, und für kleine Kinder teils recht gruseliges Märchen. Der Wald um die Mattisburg ist voller seltsamer Wesen. So gibt es eine Szene, in der die Graugnomen sich Ronja nähern, die sich auf einen Felsen zurückgezogen hat. Oder die fliegenden, grausamen Wilddruden, die in den Lüften lauern. Ronja wächst in einer Räuberschar auf, mit ihrer Mutter Lovis als Ruhepol, mit ihrem wilden, starken, teils unreif wirkenden Vater Mattis, und mit Gestalten wie dem alten Glatzen-Per, der die Räuberei im Alter kritischer sieht als einst. Ronja wird die Gefahren des Mattiswaldes akzeptieren und an ihnen wachsen, sie wird größer werden als ihre Furcht. Sie wird ihren vergötterten Vater kritisch sehen und sich gegen ihn auflehnen, ihr Zuhause verlassen, gemeinsam mit Birk wachsen ... kurz, sie wird erwachsen werden. Astrid Lindgrens wilde, unzivilisierte, herausragende Geschichte ist eine Art Märchen für ältere Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene.
Ronja Räubertochter ...